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8 Jahre Spatzennest - Ein Kinderspiel

10/14/2018

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Acht Jahre sind eine lange Zeit. Etwa vom Ende der Grundschule bis zum Abitur. Vom Beginn des Studiums im Idealfall bis zum Doktorat. Oder eben vom Eintritt des ersten Kindes in einen Kindergarten bis zum Austritt des vier Jahre später geborenen zweiten Kindes aus demselben. Gehen solche Phasen zu Ende erwacht eine innere Stimme, die nach einer Zusammenfassung, einem Resümee ruft; wohl aus einer inneren Notwendigkeit heraus aus solch einer bedeutenden Zeit einen Sinn zu machen, sie ins Lebensgefüge einzugliedern und auch geistig abzuschließen. Derartige Rückblicke sind auch davon motiviert, die Unsicherheit über den nächsten Lebensabschnitt zu nehmen und werden dadurch zu Ausblicken.
 
Für uns begann alles mit der Geburt unserer Tochter Zoe am 25. Mai 2008 in der erhabenen Semmelweiss Klinik im 18ten Wiener Gemeindebezirk am Rande des schönen Wienerwaldes, dem östlichsten Ausläufer der Alpen, dort wo die germanische Welt auf die slawische und magyarische stößt und wo unzählige Ortsnamen noch die Geschichte der weitesten Ausdehnung des Osmanischen Reiches ins christliche Europa erzählen. Der direkt vor unserer Haustüre gelegene Türkenschanzpark, ein wunderschöner Park mit riesigen Sandspielplätzen und mächtigen mehr als hundert Jahre alten Kastanienbäumen, war ein Jungfamilienparadies, welches von unzähligen Kinderbetreuungseinrichtungen umgeben war. Als sich Zoe anmachte ihre ersten Schritte zu gehen besichtigten wir sowohl öffentliche wie auch private Kindergärten, Tagesmütter, selbst organisierte Kindergruppen, die meisten in nur 10 Minuten Gehentfernung von unserer Wohnung gelegen.
 
Wir entschieden uns schließlich für einen privaten Kindergarten direkt am Nordeingang des Türkenschanzparkes, der uns aufgrund seiner Verbindung mit dem im selben Haus gelegenen Altersheim überzeugt hatte. Bei der Besichtigung desselben waren die kleinen Zwerge gerade für ihren wöchentlichen Besuch bei den Senioren und für mich war die Qual der Wahl zu einem raschen Ende gekommen. Alle Kindergärten die wir gesehen hatten verfügten zumeist über bilinguale Betreuung, hochwertige Holzmöblierung, sicheres Holzspielzeug, einen eigenen Garten mit Spielplatz. Die Idee einen Kindergarten mit einem Altersheim zu kombinieren fanden wir allerdings genial und für EUR 150 monatlich aufgrund der Wiener Stadtförderung sehr erschwinglich. 
 
Zoe war kaum ein Jahr alt als sie ihre ersten Tag ohne Mama in der Kindercompany Währing verbrachte; und obwohl sie noch sehr klein war, wussten wir sie in guten Händen. Xue konnte beruhigt ihr Studium an der ebenfalls nahe gelegenen Universität für Bodenkultur fortsetzen, von wo sie im Notfall in wenigen Minuten zum Kindergarten kommen konnte, und ich fuhr mit meinem Stadtroller jeden Tag ins südliche Wien in die Arbeit, um den Familienunterhalt zu verdienen. An Nachmittagen und Wochenenden schoben wir Zoe im 2nd-hand Bogaboo durch den Türkenschanzpark oder gingen im Prater und den Weinbergen am Rande des Wienerwaldes spazieren und wandern.
 
Diese familiäre Harmonie sollte zu einem raschen Ende kommen als ich nur ein halbes Jahr später etwas überraschend ein schwer auszuschlagendes Angebot bekam, beruflich nach Shanghai zu wechseln. Ich muß gestehen, dass ich mich manchmal frage, ob ich damals nicht zu viel aufs Spiel gesetzt habe. Wien ist im Rückblick ein Idyll von dem man als Jungfamilie nur träumen kann, insbesondere, was die Kinderbetreuung betrifft, aber man bekommt vom Leben, was man sich innig wünscht, und ich hatte seit unserer ersten China-Etappe nichts anderes im Sinn als wieder in Reich der Mitte zurückzukommen.
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So trat ich meine neue Stellung im September 2009 in Shanghai an und verbrachte meine Freizeit während der ersten drei Monate damit eine Wohnung für die Familie und einen Kindergarten für Zoe zu suchen, während diese mit Mama weiterhin in Wien lebte. Ich stellte schnell fest, dass Shanghai in Bezug auf Kinderbetreuung nicht im geringsten mit Wien zu vergleichen war. Absurd teure private Kindergärten, welche meist in schwer erreichbaren Vororten angesiedelt waren, standen billigen aber mich an Oliver Twist erinnernde lokalen Zucht- und Mäßigungsanstalten gegenüber.
 
Im November 2009 fasste ich daher den Entschluß, nach Wiener Vorbild eine eigene Kindergruppe auf die Beine zu stellen, welche sowohl erschwinglich wie auch zentral gelegen sein sollte, und veröffentlichte eine Anzeige auf mehreren Expat-Plattformen. Auf einer meldete sich umgehend ein gewisser Christian Bösselmann aus Hamburg, und so begann unsere gemeinsame Reise im Spatzennest. Mit Christian und Beata verbindet Xue und mich heute eine enge Freundschaft, die aus einem Problem heraus entstanden ist, einem pain point wie man heutzutage im Englischen treffend sagt, mit welchem beide Familien zeitgleich konfrontiert waren und zu welchem sie gemeinsam eine Lösung gefunden haben. Unsere Lösung war niemals ideal oder gar perfekt, aber sie war eine Annäherung an unsere Vorstellungen und eine maßgebliche Verbesserung gegenüber dem vorgefundenen Status Quo.
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Das Spatzennest ist nun offiziell im neunten Betriebsjahr und mit unserem Ausscheiden im Juni 2018 hat die letzte Familie der Gründergeneration eine dynamische Gemeinschaft verlassen. Dies ist ein guter Punkt, so gut wie jeder andere, um innezuhalten und zu reflektieren, was diese acht Jahre hinterlassen haben. Was haben wir gelernt von dieser intensiven non-profit Erfahrung? Würden wir es nochmal machen? Oder anders? Was bleibt hängen im Fluss der Zeit, wenn die Kinder aufwachsen und das Kindergartenalter in Vergessenheit gerät?
 
Den wenigsten ist heute bewusst welche Anstrengungen insbesondere die Gründungsphase des Spatzennests erforderte. Wochenlange Wohnungssuche, Vertragsverhandlungen, Renovierung, die behördliche Beilegung eines Nachbarstreits, lautstarke Auseinandersetzungen mit Polizei, Bildungs- und Gewerbebehörde, wo wir von unseren Nachbarn angezeigt wurden, und das Risiko finanzieller Vorauslagen. Viele wissen um die Herausforderungen, die der Betrieb des Spatzennests in der gegenwärtigen Ausgestaltung mit sich bringt: wiederholte Schwierigkeiten Visa für das Lehrpersonal zu bekommen, das ständige Navigieren in einer Grauzone und damit einhergehend die Unsicherheit des Personals über die eigene Arbeitsstelle, wiederholt aufflackernde interkulturelle Dispute zwischen chinesischen und deutschsprachigen Eltern, und das permanente Problem, Eltern für die vielen ehrenamtlichen Aufgaben zu gewinnen.
 
Das Spatzennest ist nun etwa fünf Jahre in gegenwärtiger Größe mit 24 Betreuungsplätzen und vier vollzeitäquivalenten Lehrkräften. Die Aufgaben in einer non-profit Einrichtung ändern sich in deren Wachstum ebenso wie im Lebenszyklus eines Unternehmens. Die Gründerphase bringt andere Herausforderungen mit sich als jene der Konsolidierung. Non-profit Einrichtungen haben jedoch immer im Gegensatz zu for-profit Unternehmen mit zwei wesentlich unterschiedlichen Faktoren umzugehen. Einerseits können die Beiträge der Beteiligten, im Fall des Spatzennests der Eltern, nicht klar quantifiziert und dementsprechend belohnt werden. Es gibt keine geregelte Arbeitszeit, die mit einem branchenüblichen Gehalt abgegolten wird. Andererseits werden die Nutznießer einer non-profit Einrichtung, im Falle des Spatzennestes sowohl die Kinder wie auch die Eltern, nicht wie Kunden oder Angestellte des Unternehmens behandelt. Dies führt automatisch zu Spannungen zwischen jenen, die sich einbringen und jenen die eher ausschließlich konsumieren. Dies ist ein Versuch, den altruistischen Zugang, sich einzubringen, nachvollziehbar zu erklären.
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Die Anzahl der Stunden, wir in das Spatzennest investiert haben, ist nicht mehr erfassbar. Xue verbrachte einen guten Teil ihrer zweiten Schwangerschaft damit die Renovierungsarbeiten in der gegenwärtigen Wohnung zu überwachen und kaufte für geraume Zeit für die Kinder, was die Küche täglich hergab. Christian plante stundenlang die Wohnung und instruierte die Arbeiter wie Installationen und Reparaturen auszuführen sind. So viele andere Eltern wie Thomas, CD, Tao, Juan, Judith, Jonas, Andrea, Jörn und Monika haben ihre Freizeit zumeist neben einem übervollen Berufsleben geopfert, um diese kleine Institution am Leben und Laufen zu erhalten. Ein Versuch den Einsatz jeder helfenden Hand zu beschreiben muss scheitern. Man kann sich eigentlich nur wundern, dass trotz wiederholter Engpässe und Sackgassen eine fragile Einrichtung wie das Spatzennest weitergeführt werden konnte; und man muss jenen danken, die dies möglich gemacht haben und weiterhin tun.
 
Im Rückblick gilt es eigentlich nur zu fragen, warum man seine Zeit aufbringt, ohne wie wir es im kapitalistischen System gewohnt sind, ein monetäres Entgelt zu bekommen. Was motiviert uns hierzu? Mein ursprünglicher Beweggrund, eine Kindergruppe zu initiieren war wie bereits ausgeführt ein pain point: keine erschwingliche und zentral gelegene Betreuungseinrichtung für Kleinkinder in Shanghai. Das Spatzennest erfüllt diesen Zweck nachwievor, obwohl CNY 3800 zumindest für europäische Maßstäbe schwer als non-profit erklärbar sind. Ich kann mich noch erinnern, dass wir 2010 einen monatlichen Beitrag von CNY 2000 anpeilten, sich aber vor allem die Kosten für die Lehrer und die Miete der Wohnung innerhalb der Jahre stark erhöht haben.
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Weitere ungeplante Vorteile stellten sich schnell ein, wie etwa in einer losen deutschsprachigen Gemeinschaft integriert zu sein, was sich in der Anonymität der Großstadt Shanghai gut anfühlte. Mit anderen Eltern in ähnlichem Alter und einer ähnlichen Lebenssituation auch an Wochenenden bei einem Picknick im Zoo oder einem Spaziergang im Zhongshan Park über Dinge zu plaudern, die einen gerade bewegen, kann eigentlich nicht mit Geld quantifiziert werden. Die vielen Wanderungen, welche wir mit einem Teil des Spatzennest tribes in Zhejiang unternommen haben, werden sowohl für uns wie auch für unsere Kinder immer eine wertvolle Erinnerung bleiben. Und wer weiß, vielleicht bleiben einige unserer Kinder sogar über die Jahre hinweg in Kontakt und formen aufgrund dieser ersten gemeinsamen Zeit lebenslange Freundschaften.
 
Jede Stunde, die man im hier und jetzt ohne Erwartung auf eine Bezahlung investiert, wird von einer unsichtbaren Hand in einer mysteriösen Bank hochverzinst angelegt. Zumindest ist das mein Eindruck und wohl die wichtigste Lektion, die mir das Projekt Spatzennest gelernt hat. Unser Besuch diese Woche bei den Bösselmanns in Hamburg, wohin diese 2015 zurückgekehrt sind, hat dies wieder einmal bestätigt.
 
Darüber hinaus hat mir die Arbeit im Elternvorstand viel über mich selbst und über den Umgang mit anderen gelernt. Es ist eigenartig, aber meiner Wahrnehmung nach, tragen wir keine oder weniger Masken in einer non-profit Umgebung in der wir dieselbe Mission ohne große Diskussion teilen, während wir am Arbeitsplatz ständig auf der Hut sind, nicht negativ oder nur in einer bestimmten Art und Weise positiv aufzufallen. Insofern hat mir die Arbeit im Spatzennest meine intra- und interpersoneller Intelligenz mehr geschärft als dies meine Lohnarbeit je getan hat. Die Kooperation mit Eltern für das Wohlbefinden aller Kinder hat eine andere Qualität als die Kooperation mit Arbeitskollegen um Umsatzziele für Produkte zu erreichen, hinter denen man vielleicht nicht zu hundert Prozent steht. 
 
Keiner weiß wie lange dieser kleine Kindergarten noch bestehen wird, aber es ist ohne Zweifel empfehlenswert sich auf dieses Abenteuer einzulassen und seine Zeit – solange es Sinn macht - in dieser Bank hochverzinst anzulegen. Unsere Kinder sind eine Chance über uns hinauszugehen und das zu erfahren, was Abraham Maslow als das menschliche Verlangen auf Transzendenz beschrieb: sich selbst zu verwirklichen indem man anderen hilft. Unsere Kinder sind eine indirekte Pforte zu dieser Transzendenz, denn wir engagieren uns für sie, um eigentlich ein anderes menschliches Bedürfnis zu befriedigen, nämlich jenem nach Zugehörigkeit und Liebe.
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Der Mensch ist in erster Linie eine soziales Wesen, welches nur in den seltensten Fällen alleine leben kann oder alleine leben will.  In uns allen steckt dieses Bedürfnis Teil einer Gemeinschaft zu sein. Eine Partnerschaft einzugehen und eine Familie zu gründen ist eine der grundlegendsten Strategien um dieses Bedürfnis zu stillen. Sich um die eigenen Kinder zu kümmern, ihnen eine gute Betreuung und Erziehung angedeihen zu lassen, ein logischer Ausfluss dieses Bedürfnisses. Es handelt sich daher nicht um einen altruistischen Beweggrund, sondern eher um einen egoistischen, wenn wir uns in Elterninitiativen für unsere Kinder engagieren. Haben wir jedoch diese Pforte über unser eigen Fleisch und Blut durchschritten, so können wir erfahren, dass jegliches Engagement für den nächsten, auch ein Handeln im eigenen Interesse ist. Altruismus und Egoismus werden somit als zwei Seiten ein- und derselben Münze erkennbar und man versteht, warum es Sinn macht sich für andere einzusetzen.
 
Insofern können zumindest Xue und ich die oben gestellten Fragen klar mit ja beantworten. Wir würden uns nochmal für das Spatzennest engagieren und sind dankbar für all die Erfahrungen, die wir im Laufe dieser acht Jahre sammeln durften.
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On Integration and Isolation in Post-Nationalist Europe

5/20/2016

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This is a travel essay on post-nationalism; on why multicultural and multilingual regions outperform these days monolithic nation states; why farsighted Europeans must choose openness over exclusion in an era of global competition; why we should blame Europe’s commercial, financial, industrial and political elites for the right shift in so many electorates; and finally why Austrians have a model role responsibility in the upcoming second round of the presidential elections to vote for the environmentalist and economics professor Alexander van der Bellen instead of the airplane mechanic and German nationalist Norbert Hofer.
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Book Review: Manfred Spitzer - Digitale Demenz

2/25/2016

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Prof. Spitzer gelingt es in guter Intention und väterlich-belehrendem Stil mit seinem Buch “Digitale Demenz” genau jenes Ziel zu erreichen, welches er im Kern zu verhindern trachtet: die Ablenkung von einer möglichen Erkenntnis durch eine Flut von Information. Ich frage mich hier warum und versuche die wichtigsten Aussagen zusammenzufassen.

Der promovierte Mediziner, Psychologe und Philosoph (sic!), welcher als Leiter der psychiatrischen Abteilung der Universitätsklinik Ulm einen reichen Erfahrungsschatz gesammelt hat, führt enzyklopädisch eine Studie und ein Buch nach dem anderen an, um eine relative einfache These interdisziplinär zu beweisen: der Einsatz von digitalen Medien in Schulen und der Konsum von digitalen Medien im privaten wie auch beruflichen Leben führt zur Degeneration unserer Spezies. Das Schlüsselwort ist hierbei Neuroplastizität: unsere Gehirne funktionieren wie Muskel; nur trainierte Regionen wachsen, untrainierte verkümmern; und genau das geschieht, wenn wir fernsehen, surfen oder videospielen. Erst auf Seite 278 von insgesamt 326 lese ich die absolut unkürzbare Quintessenz dieses Obres: Wir wissen aus sehr vielen guten wissenschaftlichen Studien, dass digitale Medien in Abhängigkeit von der Dosis (je mehr, desto mehr) und vom Lebensalter (je jünger, desto mehr) eindeutig schaden. Warum konnte Prof. Spitzer das nicht eher oder der Verlag im Umschlag des Buches schreiben?

Spitzer startet mit einem Ausflug in die Geschichte der Demenzforschung, und führt den ersten wissenschaftlichen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentierten Fall von Alzheimer an. Er schliesst den Kreis, indem er gegen Ende seiner Ausführungen die in Südkorea geschaffene Diagnose digitaler Demenz für Deutschland in Kosten für das Gesundheitssystem extrapoliert. In Südkorea, dem Land mit der höchsten Dichte von digitalen Medien in Schulen, waren 2010 zwölf Prozent aller Schüler internetsüchtig und somit den negativen Langzeitfolgen wie Obesität, Schlafentzug, mangelnde Selbstkontrolle, Isolierung, Depression, etc. ausgesetzt. In Deutschland könnten demnach – wenn ich Spitzers Berechnung richtig umgelegt habe - durch die Reduzierung des digitalen Medienkonsums bis 2050 jährlich zwischen 75 und 285 Milliarden Euro an Ausgaben für Demenzkrankenpflege eingespart werden.

Als Nachschlagewerk für Interessierte und für Pädagogen geeignet, ist dieses Buch nicht für Eltern zu empfehlen. Der Autor vermittelt dem Leser durch seinen Stil den Eindruck, man wäre ein Patient der Universitätsklinik und stünde wegen Demenz in Behandlung. Der belehrende Stil gepaart mit einer grundlegend negative Einstellung zu digitalen Medien lässt eine positive Aussicht und einen konstruktiven Ratschlag vermissen, wie Eltern und Lehrer ihren Schutzbefohlenen Licht am Ende des Tunnels erblicken lassen können.  Die akribische Analyse eines jeden erdenklich negativen Aspektes der Nutzung von digitalen Medien und ein Rundumschlag auf so ziehmlich die gesamte deutsche Gesellschaft inklusive Politik, Presse, Kirche und Wissenschaft machen diese wertvolle Sammlung an interessanten Fakten zu einer schwer verdaulichen und einseitigen Lektüre.

In den letzten beiden Kapiteln dämmert mir schliesslich warum: Prof. Spitzers gekränktes Ego steht sich selbst im Weg; und dadurch wird eine durchaus sinnvolle Botschaft, die mit viel Fleiss zusammengetragen und untermauert wurde, zunichte gemacht. Es ist die Kränkung eines alternden Mannes, nicht in jenem Ausmass wahrgenommen zu werden, die letztlich eine berechtigte Botschaft sabotiert. Warum hat es ein renommierter Gehirnforscher notwendig ein Logo des Frauenhofer Institutes herabwürdigend nachzustellen (Seite 291)? Also ehrlich,  dieser Mann mag einen enormen EQ haben, aber er ist emotional alles andere als reif.  

Sachlich fehlen mir schlicht die positive Ansätze. Einerseits in pädagogischer Hinsicht andererseits in Richtung Selbstkontrolle trotz Informationsflut und digitalen Medien. Spitzer schreibt in Kapitel 3, dass Lernen eigenständige Geistesarbeit voraussetzt: je mehr und vor allem je tiefer man einen Sachverhalt geistig bearbeitet, desto besser wird er gelernt. Ohne Zweifel ist be-greifen eine substantiellere Form des Lernens als das unreflektierte Anklicken eines touch screens. Aber Spitzer erwähnt mit keinem Wort, dass es aus pädagogischer Perspektive vor allem um das Wecken des kindlichen Interesses geht und der Lehrende hierbei sowohl mit traditionellen wie auch modernen Unterrichtsmethoden versagen wie auch erfolgreich sein kann. Im Zentrum steht aber das Wecken des Interesses, nicht die Lehrmethode oder das Lehrmittel.

In Kapitel 14 macht Spitzer auf die Notwendigkeit der Selbstkontrolle aufmerksam und führt die positive Auswirkung von Zweisprachigkeit als ein in die Wiege gelegtes Instrument zur Stärkung dieser an. Er konzentiert sich jedoch in weiterer Folge wiederum auf die negative Auswirkunden mangelnder Selbstkontrolle, welche durch den Konsum digitaler Medien hervorgerufen wird und rundet dieses letzte Kapitel mit einem väterlich-arroganten Ratschlag an Verhaltensweisen ab, die nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema des Buches zu tun haben. Der für einen Gehirnforscher naheliegende Schluss wäre der Verweis auf die mittlerweile umfassend vorliegenden Forschungsergebnisse zur Meditation gewesen. Diese stellt sich als wesentliches Mittel dar, Selbstkontrolle auch im Zeitalter der digitalen Informationsflut aufrechtzuerhalten und der Zukunft positive entgegenzublicken, indem wir unseren Kindern Meditationspraktiken früh mit auf den Weg geben.

Eltern, die sich wirklich handfeste und erfolgversprechende Ratschläge holen wollen, wie sie ihre Kinder in selbständige und lebensfreudige Menschen erziehen wollen, lege ich statt Manfrag Spitzers Digitale Demenz – Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen The Idle Parent – Why Laid-Back Parents Raise Happier and Healthier Kids von Tom Hodkinson ans Herz: dort wird man in humorvollster Weise mit unzähligen Möglichkeiten beschenkt, wie man mit seinen Kindern wertvolle Zeit ohne digitale Medien verbringen kann. Die beiden Titel sprechen wortwörtlich Bände.
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Mindful Parenting

1/22/2016

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Parenting is, above all, uniquely personal. Ultimately, it has to come from deep inside ourselves. Someone else’s way of doing things will never do. We each have to find a way that is our own, learning from all useful sources along the way. We have to learn to trust our own instincts and to nourish and refine them.
But in parenting, even what we thought and did yesterday that “worked out well” is not necessarily going to help today. We have to stay very much in the present moment to sense what might be required. And when our own inner resources are depleted, we have to have effective and healthy ways to replenish them, to restore ourselves, without it being at the expense of our children.
Becoming a parent may happen on purpose or by accident, but however it comes about, parenting itself is a calling. It calls us to recreate our world every day, to meet it freshly in every moment. Such a calling is, in actuality, nothing les than a rigorous spiritual discipline – a quest to realize our truest, deepest nature as human beings. The very fact that we are parents continually asks us to find and express what is most nourishing, most loving, most wise and caring in ourselves, to be – as much as we can – our best selves.
As with any spiritual discipline, the call to parent mindfully is filled with enormous promise and potential. At the same time, it challenges us to do the inner work on ourselves so we can be fully adequate to the task, so we can be fully engaged in this hero’s journey, this quest of a lifetime that is a human life lived.
We may have no sense of how much parenting augurs a totally new set of demands and changes in our lives, requiring us to give up so much that is familiar and to take on so much that is unfamiliar. Perhaps this is just as well, since ultimately each child is unique and each situation different. We have to rely on our hearts, our deepest human instincts, and the things we carry from our own childhood, both positive and negative, to encounter the unknown territory of having and raising children.
 
While it received its most elaborate articulation in the Buddhist tradition, mindfulness is an important part of all cultures and is truly universal, since it is simply about cultivating the capacity we all have as human beings for awareness, clarity, and compassion. There are many different ways to do this work of cultivation. There is no one right way, just as there is no one right way to parent.
Mindful parenting involves keeping in mind what is truly important as we go about the activities of daily living with our children. Much of the time, we may find we need to remind ourselves of what that is or even admit that we may have no idea at the moment, for the thread of meaning and direction in our lives is easily lost. But even in our most trying, sometimes horrible moments as parents, we can deliberately step back and begin afresh, asking ourselves as if for the first time and with fresh eyes, “What is truly important here?”
In fact, mindful parenting means seeing if we can remember to bring this kind of attention and openness and wisdom to all our moments with our children. It is a true practice, its own inner discipline, its own form of meditation. And it carries with it profound benefits for both children and parents to be discovered in the practice itself.
 
Parents have their own needs and desires and lives, just as children do. Yet, too often, in both big and little ways, the needs of the parent in any given moment may be very different from those of the child. These needs, all valid and important, are simply different and are often in conflict. The clash of needs in any given moment may result in a struggle of wills over who is going to get their way, especially if we, the parents, are feeling stressed, overburdened, and exhausted.
Rather than pitting our needs against those of our children, parenting mindfully involves cultivating an awareness in such moments of how our needs are interdependent. Our lives are undeniably connected. Our children’s wellbeing affects ours, and ours affects theirs. If they are not doing well, we suffer, and if we are not doing well, they suffer.
This means that we have to continually work to be aware of our children’s needs as well as our own, emotional as well as physical, and, depending on their ages, to work at negotiations and compromises with them and within ourselves so that everybody gets something of what they need most.  

---

These paragraphs were written by Myla and Jon Kabat-Zinn in Parenting with Mindful Awareness. Read more in The Mindfulness Revolution: Leading psychologists, scientists, artists, and meditation teachers on the power of mindfulness in daily life. Edited by Barry Boyce and the editors of the Shambala Sun.
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Henry Kissinger on Education

1/18/2015

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Henry Kissinger, former US foreign secretary, writes in his latest book "World Order" on education in a quite fundamental sense, addressing the risks and the potential of new communication technology.

o   In the Internet age, world order has often been equated with the proposition that if people have the ability to freely know and exchange the world’s information, the natural human drive toward freedom will take root and fulfill itself, and history will run on autopilot, as it were. But philosophers and poets have long separated the mind’s purview into three components: information, knowledge, and wisdom. The Internet focuses on the realm of information, whose spread it facilitates exponentially. Ever more complex functions are devised, particularly capable of responding to questions of fact, which are not themselves altered by the passage of time. Search engines are able to handle increasing speed. Yet a surfeit of information may paradoxically inhibit the acquisition of knowledge and push wisdom even further away than it was before. The poet T. S. Eliot captured this in his “Choruses from ‘The Rock’”:
Where is the Life we have lost in living?
Where is the wisdom we have lost in knowledge?
Where is the knowledge we have lost in information?

o   Communication technology threatens to diminish the individual’s capacity for an inward quest by increasing his reliance on technology as a facilitator and mediator of thought. Information at one’s fingertip encourages the mindset of a researcher but may diminish the mindset of a leader.

o   Society needs to adapt its education policy to ultimate imperatives  in the long-term direction of the country and in the cultivation of its values.

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