Im Museum Niederösterreich ist bis 21.1.2024 eine interessante historische Ausstellung zu sehen, die sich mit der "Protestkulur" in Niederösterreich beschäftigt und eine stattliche Anzahl an Streiks, Aufständen, Widerstandsbewegungen und Ähnlichem im Detail dokumentiert.
Die Publikumsführung durch das wissenschaftliche Team des Museums unter der Leitung von Dr. Christian Rapp war informativ, ist aber leider nicht auf die hinter diesen Protesten stehenden Motive näher eingegangen. Die Führung verlor sich daher in der detaillierten Erzählung von einzelnen historischen Ereignissen.
Im Anschluss lud die Dramaturgin des Landestheaters Julia Engelmayer an die Lange Tafel zu einer Publikumsdiskussion. Einer der Teilnehmer war der Museumsdirektor Matthias Pacher, mit dem ich mich vor etwa zwei Jahren für ein längeres Gespräch getroffen hatte, um Synergien zwischen der Arbeit von Green Steps im Naturraum St. Pölten und den Ausstellungen des Museum Natur zu finden.
Eine unverschämt gelogene Wortmeldung von Matthias Pacher führte dazu, dass ich diesen zur Rede stellte. Der Moderatorin Julia Engelmayer war das nicht gerade recht, weswegen ich ihr einige Zeilen zur Relevanz von Klassen(selbst)bewusstsein schrieb.
Wenn sich Vertreter der bürgerlichen Mittel- und Oberschicht zu einem Diskurs über Protestkultur treffen und die zentrale Frage im Raum steht, welche Allianzen geschlossen werden müssen, um dem Klimawandel effektiv zu begegnen, muss selbstkritisch hinterfragt werden dürfen, welcher Klasse wir selbst angehören und welche Prozessbeteiligungen wir zulassen oder nicht.
Die Publikumsführung durch das wissenschaftliche Team des Museums unter der Leitung von Dr. Christian Rapp war informativ, ist aber leider nicht auf die hinter diesen Protesten stehenden Motive näher eingegangen. Die Führung verlor sich daher in der detaillierten Erzählung von einzelnen historischen Ereignissen.
Im Anschluss lud die Dramaturgin des Landestheaters Julia Engelmayer an die Lange Tafel zu einer Publikumsdiskussion. Einer der Teilnehmer war der Museumsdirektor Matthias Pacher, mit dem ich mich vor etwa zwei Jahren für ein längeres Gespräch getroffen hatte, um Synergien zwischen der Arbeit von Green Steps im Naturraum St. Pölten und den Ausstellungen des Museum Natur zu finden.
Eine unverschämt gelogene Wortmeldung von Matthias Pacher führte dazu, dass ich diesen zur Rede stellte. Der Moderatorin Julia Engelmayer war das nicht gerade recht, weswegen ich ihr einige Zeilen zur Relevanz von Klassen(selbst)bewusstsein schrieb.
Wenn sich Vertreter der bürgerlichen Mittel- und Oberschicht zu einem Diskurs über Protestkultur treffen und die zentrale Frage im Raum steht, welche Allianzen geschlossen werden müssen, um dem Klimawandel effektiv zu begegnen, muss selbstkritisch hinterfragt werden dürfen, welcher Klasse wir selbst angehören und welche Prozessbeteiligungen wir zulassen oder nicht.
liebe frau engelmayer,
danke für die Organisation dieser Veranstaltung. Zumindest ermöglichen derartige Abende ein Gespräch an einem Tisch.
Zur Selbst-Reflexion möchte ich ihnen jedoch ein feedback geben: sowohl sie als auch Herr Brossmann neben mir haben durch Mimik und Gestik gezeigt, dass meine Antwort auf Herrn Pachers statement fehl am Platz war. War sie dass? Ist das Aufzeigen von lokalem Machtmissbrauch fehl am Platz - gerade wenn sich Menschen zum Thema Protestkultur und Umweltschutz auseinandersetzen? Wir haben uns getroffen, um über Protestkultur offen zu diskutieren, aber es wird eine offensichtliche Lüge, die letztendlich zum mehrfach angesprochenen Vertrauensverlust führt, akzeptiert und es wird indirekt ersucht darüber nicht zu sprechen.
Sie haben das Stück Ibsens wiederholt und die Bürgermeisterin gemimt.
Anbei meine Korrespondenz mit Herrn Pacher zwischen Feber und April 2021, die als Beweis dient. Sie fragen sich vielleicht als Beweis worfür. Ich hausiere seit 11.Jänner 2021 bei verschiednen Entscheidungsträgern der Stadt - angefangen mit dem Bürgermeister und Herrn Pacher inkludierend - mit einem Konzept für Umweltbildung, das unser schwer krankes primäres und sekundäres Bildungssystem für den Klimawandel tauglich machen soll.
danke für die Organisation dieser Veranstaltung. Zumindest ermöglichen derartige Abende ein Gespräch an einem Tisch.
Zur Selbst-Reflexion möchte ich ihnen jedoch ein feedback geben: sowohl sie als auch Herr Brossmann neben mir haben durch Mimik und Gestik gezeigt, dass meine Antwort auf Herrn Pachers statement fehl am Platz war. War sie dass? Ist das Aufzeigen von lokalem Machtmissbrauch fehl am Platz - gerade wenn sich Menschen zum Thema Protestkultur und Umweltschutz auseinandersetzen? Wir haben uns getroffen, um über Protestkultur offen zu diskutieren, aber es wird eine offensichtliche Lüge, die letztendlich zum mehrfach angesprochenen Vertrauensverlust führt, akzeptiert und es wird indirekt ersucht darüber nicht zu sprechen.
Sie haben das Stück Ibsens wiederholt und die Bürgermeisterin gemimt.
Anbei meine Korrespondenz mit Herrn Pacher zwischen Feber und April 2021, die als Beweis dient. Sie fragen sich vielleicht als Beweis worfür. Ich hausiere seit 11.Jänner 2021 bei verschiednen Entscheidungsträgern der Stadt - angefangen mit dem Bürgermeister und Herrn Pacher inkludierend - mit einem Konzept für Umweltbildung, das unser schwer krankes primäres und sekundäres Bildungssystem für den Klimawandel tauglich machen soll.

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Herr Pacher hat sich gestern entschuldigt, aber auch diese Entschuldigung war unaufrichtig. Er hat ganz bewusst, trotz zweimaligem Nachhaken nicht geantwortet. Der Grund war mir damals schon klar, denn er hat diesen in unserem Treffen angeführt: das Museum NÖ kooperiert nicht mit externen Organisationen für sein Programm und er will keine “externe Bespielung” seines Hauses. Anstatt mit uns gemeinsam das Programm des Museum Natur nahtlos mit dem umliegenden Freiraum der Stadt - wie von mir vorgeschlagen - zu verbinden, hat Herr Pacher im Frühling darauf erstmals seine eigenen Mitarbeiter eingespannt, den Museumsgarten als pädagogische Fläche zu aktivieren und im Jahr darauf die Vogelstimmenplakate quer durch die Stadt zu installieren.
öffentliche Museen sind mit Steuergeldern finanziert, umso kritischer sehe ich die Verfehlungen von Herrn Pacher, die wie viele andere Entscheidungen in der Stadt darauf abzielen, eine Art von Monopol in gewissen Kulturbereichen aufzubauen. Sprechen sie mit den Leuten vom Sonnenpark oder dem Eigentümer der Seedose, die werden ihnen viel zu diesem top-down Kulturprogramm der Stadt und des Landes erzählen - wenn sie mit ihnen so offen reden wie mit mir.
Das Kernproblem im menschlichen Zusammenleben war und ist, so wie Aldous Huxley 1962 in seinem berühmten Essay on the politics of ecology geschrieben hat, der Missbrauch von Macht - in jeglicher Konstellation, die in unserem sozialen Universum denkbar ist. Es ist der Missbrauch der Macht, der seit jeher in Protesten und Revolutionen überwunden werden wollte. Es ist der Missbrauch von Macht der die Produktionssteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung nicht an die Weltbevölkerung fair weitergeben hat. Es ist der Missbrauch von Macht, der diese Klimakrise erzeugt.
Wieder runtergebrochen auf die lokale Ebene: hätte Herr Pacher 2021 nach unserem Treffen aufrichtig seine Verantwortung als Museumsdirektor der Allgemeinheit gegenüber erfüllt, so wären einige tolle von meinem Verein in Shanghai entwickelte Formate ins Museum Natur als Bereicherung gelangt. Er hätte wie mit Handschlag zugesagt einen Folge-workshop organisieren müssen und sein Haus nicht nur für meinen Verein als Plattform öffnen können, um einen dringend notwendigen Bottom-up Diskurs zum Klimawandel zu starten und das Museum Natur im Idealfall in eine bürgeroffene Institution wie das Climate Lab in Wien zu verwandeln. Das hätte zumindest ich an seiner Stelle als achtsamer und systembewusster Museumsdirektor eingeleitet.
Derartigen Situationen begegne ich in meiner Rolle als Vertreter einer NGO in St. Pölten wiederholt … Arroganz, Apathie und Machtdenken sind die wirklichen Hürden. Ohne dass wir diese offen ansprechen, wird sich der status quo zu langsam ändern. Organisationen wie Green Steps sind in St. Pölten bzw Niederösterreich, wie Herr Formanek richtig sagt, Bittsteller der untersten sozialen Klasse: https://www.facebook.com/formanek.niko/videos/208993215039861
Indem sie das Gespräch über derartige Verfehlungen salonunfähig machen, tragen sie dazu bei diese Machtsituation zu festigen, anstatt in unserem Dorf Veränderung einzuleiten. Der positive Narrativ alleine reicht nicht, um Veränderung herbeizuführen. Es bedarf einer kämpferischen Haltung - wie uns die Ausstellung gezeigt hat - und einer Gesprächskultur die Konflikte nicht scheut, sondern sie der Wahrheit verpflichtet dort austrägt, wo sie aufkommen.
Ich empfehle ihnen daher, die nächste Veranstaltung zum Thema Umweltschutz nicht als Kulturprogramm, sondern als Aktionismus zu inszenieren. Eine Analyse der eigenen Position in der Gesellschaft bzw mehr Klassenbewusstsein und das Erkennen der eigenen Rolle ist hierzu unabdinglich. Das hat mir gestern komplett gefehlt - sogar der Berufsdemonstrant hat sich als außerordentlich privilegiert eingestuft und an der langen Tafel saßen nur Vertreter einer sehr beschränkten ökonomischen Klasse.
Bis das Gegenteil bewiesen ist, sehe ich in ihnen eine potentiell Verbündete für eine notwendige Transformation und es freut mich wieder zu derartigen Formaten eingeladen zu werden.
Mit freundlichen Grüßen, kw
öffentliche Museen sind mit Steuergeldern finanziert, umso kritischer sehe ich die Verfehlungen von Herrn Pacher, die wie viele andere Entscheidungen in der Stadt darauf abzielen, eine Art von Monopol in gewissen Kulturbereichen aufzubauen. Sprechen sie mit den Leuten vom Sonnenpark oder dem Eigentümer der Seedose, die werden ihnen viel zu diesem top-down Kulturprogramm der Stadt und des Landes erzählen - wenn sie mit ihnen so offen reden wie mit mir.
Das Kernproblem im menschlichen Zusammenleben war und ist, so wie Aldous Huxley 1962 in seinem berühmten Essay on the politics of ecology geschrieben hat, der Missbrauch von Macht - in jeglicher Konstellation, die in unserem sozialen Universum denkbar ist. Es ist der Missbrauch der Macht, der seit jeher in Protesten und Revolutionen überwunden werden wollte. Es ist der Missbrauch von Macht der die Produktionssteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung nicht an die Weltbevölkerung fair weitergeben hat. Es ist der Missbrauch von Macht, der diese Klimakrise erzeugt.
Wieder runtergebrochen auf die lokale Ebene: hätte Herr Pacher 2021 nach unserem Treffen aufrichtig seine Verantwortung als Museumsdirektor der Allgemeinheit gegenüber erfüllt, so wären einige tolle von meinem Verein in Shanghai entwickelte Formate ins Museum Natur als Bereicherung gelangt. Er hätte wie mit Handschlag zugesagt einen Folge-workshop organisieren müssen und sein Haus nicht nur für meinen Verein als Plattform öffnen können, um einen dringend notwendigen Bottom-up Diskurs zum Klimawandel zu starten und das Museum Natur im Idealfall in eine bürgeroffene Institution wie das Climate Lab in Wien zu verwandeln. Das hätte zumindest ich an seiner Stelle als achtsamer und systembewusster Museumsdirektor eingeleitet.
Derartigen Situationen begegne ich in meiner Rolle als Vertreter einer NGO in St. Pölten wiederholt … Arroganz, Apathie und Machtdenken sind die wirklichen Hürden. Ohne dass wir diese offen ansprechen, wird sich der status quo zu langsam ändern. Organisationen wie Green Steps sind in St. Pölten bzw Niederösterreich, wie Herr Formanek richtig sagt, Bittsteller der untersten sozialen Klasse: https://www.facebook.com/formanek.niko/videos/208993215039861
Indem sie das Gespräch über derartige Verfehlungen salonunfähig machen, tragen sie dazu bei diese Machtsituation zu festigen, anstatt in unserem Dorf Veränderung einzuleiten. Der positive Narrativ alleine reicht nicht, um Veränderung herbeizuführen. Es bedarf einer kämpferischen Haltung - wie uns die Ausstellung gezeigt hat - und einer Gesprächskultur die Konflikte nicht scheut, sondern sie der Wahrheit verpflichtet dort austrägt, wo sie aufkommen.
Ich empfehle ihnen daher, die nächste Veranstaltung zum Thema Umweltschutz nicht als Kulturprogramm, sondern als Aktionismus zu inszenieren. Eine Analyse der eigenen Position in der Gesellschaft bzw mehr Klassenbewusstsein und das Erkennen der eigenen Rolle ist hierzu unabdinglich. Das hat mir gestern komplett gefehlt - sogar der Berufsdemonstrant hat sich als außerordentlich privilegiert eingestuft und an der langen Tafel saßen nur Vertreter einer sehr beschränkten ökonomischen Klasse.
Bis das Gegenteil bewiesen ist, sehe ich in ihnen eine potentiell Verbündete für eine notwendige Transformation und es freut mich wieder zu derartigen Formaten eingeladen zu werden.
Mit freundlichen Grüßen, kw